Der Herbst hat den Harz vollständig
eingenommen. Die Wälder sind bunt, die Blätter fallen
und bedecken in dicken Teppichen die Waldwege. Von
Tälern und Senken steigt Nebel auf, die ersten
Nachtfröste bedecken am Morgen Wiesen und Wälder. In den
Hochlagen fällt bereits oft der erste Schnee. Der
Vogelzug hat seinen Höhepunkt erreicht, überall ziehen
Schwärme von Stelzen, Lerchen, Finken und Schwalben in
Richtung Süden. Große Gruppen von Wildgänsen
verschiedener Arten, die im August in Sibirien gestartet
sind, fallen regelrecht ein und legen gern einen
Zwischenstopp im nördlichen oder östlichen Harzvorland
ein. Besonders beeindruckend sind auch die V-Formationen
in den Familienverbänden der Kraniche, deren Flug von
lautem Rufen begleitet wird, die der Verständigung
dienen. In der Führungsposition wechseln sich die
Kraniche ab.
Es ist der Monat der Hirschbrunft.
Mit etwas Glück können wir in der Dämmerung oder nachts
von Waldwegen und –straßen das schaurig-schöne Röhren
hören. Da es zeitig dunkel wird, werden zahlreiche
nachtaktive Tiere, wie Igel, Waschbär, Marder und auch
die Fledermäuse sehr zeitig aktiv, denn es gibt noch
viele Leckerbissen zu finden. Viele Tiere die Winterruhe
halten, sind an den sonnigen Tagen noch aktiv, aber auch
auf der Suche nach brauchbaren Winterquartieren. So
sehen wir oft letztmalig vor dem nächsten Frühjahr
Feuersalamander, Molche, Kröten und Frösche aber auch
Blindschleichen und eventuell Kreuzotter und
Ringelnatter.
Bei den heimischen Marderarten ist
häufig Paarungszeit. Durch die in dieser Tierfamilie
übliche Keimruhe, findet die Geburt der Jungtiere dann
erst im kommenden Frühjahr statt. Einer von so vielen
genialen Kniffen von Mutter Natur, um der
Nachkommenschaft einen bestmöglichen Start zu
ermöglichen.