Kopf - Flora und Fauna - Harzurlaub
 


Der Juli


Es ist Hochsommer, überall – selbst in den Höhenlagen des Gebirges.
Die Intensität des Vogelsanges lässt langsam nach, da die Paarungszeit weitestgehend beendet ist.
Auch das Brut- und Aufzugsgeschäft ist für einen Teil der Vögel  abgeschlossen. Viele Arten wie Amsel, Bachstelze, Erlenzeisig, Neuntöter und verschiedene Schwalbenarten  sind allerdings noch auf dem Höhepunkt ihres Geschäftes.
Den Frühjahrssängern folgen nun die typischen Sommersänger wie Distelfink und Mönchsgrasmücke.
Das Jahr hat seinen astronomischen Zenit überschritten, was auch daran deutlich wird, dass uns die ersten Zugvögel schon wieder verlassen. Es sind die Mauersegler, die ab Ende Juli in große Höhen aufsteigen, sich dabei schreiend jagen und unbemerkt nach Süden entschwinden.
Da sie am weitesten, bis in den Süden Afrikas ziehen, brechen sie auch als erste auf.  I
m Harzvorland bilden sich erste große Starenschwärme, zumeist aus Jungtieren.
Zu dieser Zeit ziehen auch schon die ersten Schwärme nordischer Wasservögel auf ihrem Weg nach Süden über den Harz.  Junge Greifvögel aus den Familien der Bussarde, Falken, Milane, Sperber und Weihen kreisen über Kahlschlägen, Wiesen und Feldern und üben unter Anleitung der Eltern die Jagd. 
In der Nähe von Gewässern oder Feuchtgebieten sind jetzt häufiger Ringelnattern zu beobachten, die gern den Tag mit einem ausgiebigen Sonnenbad beginnen.
Die Schlange legt im Juli, nach abgeschlossener Paarung, auch ihre Eier ab.
Im Juli beginnen auch die jungen Frösche, Kröten und Molche ihre Geburtsgewässer zu verlassen. I
m Harzvorland spielen die jungen Wildkaninchen vor ihren Bauten und kleine Feldhasen verlassen ihre Sasse, die bei Hasen auch in den höheren Lagen aufzufinden sind.
Die Geweihe der Rothirsche und Rehböcke sind wieder fast ausgewachsen und demonstrieren Männlichkeit und Stärke.
Die jungen Raubtiere des Harzes, wie Wildkatze, Fuchs, Dachs, Waschbär, Luchs und Co. sind mit ihren Eltern unterwegs und üben sich im Jagen.
Die Wildschweinsfrischlinge können jetzt mit ihren Müttern mithalten. Daher unterbleibt die ursprüngliche Vorsicht der Muttertiere. Die Mutterfamilien nähern sich jetzt öfters den Siedlungen, da sind die vielen Mäuler am ehesten voll zu bekommen.
Der Juli ist auch der Monat vieler Raupen. Sie fressen sich am jungen Grün die Reserven an, die sie zur Verpuppung benötigen.

zurück


Copyright Text Bernd Sternal 2009 mit Unterstützung durch Prof. Dr. Reinald Skiba