|
Der Februar
|
Es ist noch immer tiefer Winter. Doch an sonnigen
Wintertagen gegen Ende des Monats, in den unteren Lagen
früher als in den oberen Lagen, merken wir das der
Frühling nicht mehr weit ist.
Das erste frische Grün bricht aus dem Boden oder durch
die Schneedecke.
Die Amseln versuchen sich an ihren ersten Liedern und
die Meisen lassen ihre hellen Glockengesänge erschallen.
Der Winter geht unwiederbringlich
seinem Ende entgegen.
An den Ortsrandlagen, in Parks und Gärten trillern die
Grünfinken und auch die Garten- und Waldbaumläufer
lassen ihre Gesänge erstmals wieder erklingen. Auch das
typische Geheul des
Waldkautz kann man mitunter schon
wieder hören und
in den Höhenlagen des Oberharzes vernimmt man, mit etwas
Glück , die Rufe des seltenen Rauhfußkauzes. Aber
allgemein ist noch Ruhe im tiefen Wald.
Bis auf den Fichtenkreuzschnabel im
Hochwald, der auch im Winter seine Jungen
aufzieht.
Die Paarungszeit der Wildschweine geht zu Ende. Dafür
beginnt die, der Eichhörnchen.
Die Weibchen verströmen ihre Vaginalsekrete und locken
die Männchen an. Es kommt zu wilden Verfolgungsjagten
über Bäume, Stock und Stein, die uns erfreuen,
belustigen aber auch faszinieren.
Diese „Actionjagten“ die jeden Stuntman
vor Neid erblassen lassen, sind häufig und in
allen Regionen zu beobachten. Anders ist das bei unserem
„Heimkehrer“, dem Luchs, dessen Paarungszeit im
Verborgenen beginnt.
Immer noch ist tiefer Winter, aber
die Tage werden schon erheblich länger. Die Sonne steht
kontinuierlich höher und lässt Schnee und Eis,
besonders unter der Mittagszeit, tauen. Das
Frühlingserwachen bei den ersten Vertretern der
heimischen Flora beginnt. So können wir ab Anfang
Februar die Blüten der Laubholz-Mistel bewundern, die
bei diesem Halbschmarotzer aber eher unscheinbar
sind. Auch Grau-Erle und Haselnuss beginnen ihre
Fruchtkätzchen zu öffnen. Im Harzvorland beginnt bei
günstigem Wetter die Kornellkirsche ihre gelben
Blütenstände zu treiben und auch die Hybrid-Forsytie,
die zwar keine einheimische Pflanze ist, aber auf Grund
ihrer Verbreitung und Augenfälligkeit hier
Erwähnung verdient, treibt ihre Goldglöckchen.
Je nach Wetterlage treiben auch die
Schneeglöckchen und die Märzenbecher bereits ihre ersten
weißen Blüten. Ist die Schneedecke hoch, so beginnt
diese spätwinterliche Blütenpracht auch im Verborgenen
und sobald der Schnee taut, erblicken wir immer wieder
staunend diese kleinen Naturwunder. Und in den Vorgärten
und Parks wachsen die weißen, gelben und blauen Blüten
der Krokusse der Sonne entgegen.
Der Rest unserer Flora hält sich
noch bedeckt, ist deshalb aber nicht weniger untätig als
die weithin sichtbaren, blühenden Frühlingsboten.
zurück
Copyright Text Bernd Sternal 2009 mit Unterstützung durch Prof. Dr.
Reinald Skiba |
| |