Bis auf eventuell den Brocken, ist
der Harz jetzt schnee- und eisfrei. Überall spiest und
blüht es, besonders auf den Wiesen und Lichtungen. Aber
auch bei allen Laubbäumen und -gehölzen beginnen die
Blatt- und Blütenknospen aufzubrechen. Die Sonne kann
jetzt ihre „treibende“ Kraft entfalten, Nachfröste sind
aber immer noch an der Tagesordnung. Frostempfindliche
Pflanzen halten sich daher mit ihren Aktivitäten noch
zurück. Unter den Laubgehölzen sind die Blüher des
Monats April: Esche, Erle, Birke, Buche, Ahorn aber auch
Traubenkirsche und Vogelkirsche.
Die Frühblüher haben ihre
diesbezüglichen Aktivitäten für das botanische Jahr
beendet, was auch für den Huflattich zutrifft, der nun
auch in den Höhenlagen überall am Wegesrand seine
letzten gelben Blüten der Frühlingssonne entgegen reckt.
Wo es feucht ist und saurer Boden vorherrscht, entdecken
wir oft das filigrane, weiße Blütenmeer des
Wald-Sauerklees. In diesen Feuchtgebieten und Auen
beginnen ab der zweiten Monatshälfte auch die
Sumpfdotterblume und das Schöllkraut ihre dottergelben
Blüten zu entfalten. Und da, wo es weniger feucht aber
ausreichend licht ist, beginnen Taubnessel und das
zarte, blaue Vergissmeinnicht uns mit ihren Blüten zu
erfreuen. Von den essbaren Pflanzen sind für den April
besonders der Gundermann und der Bärlauch zu erwähnen,
wobei besonders Letzterer erfreulicherweise wieder
Zugang zur modernen Küche gefunden hat. Aber bitte
Vorsicht walten lassen, für unkundige besteht
Verwechselungsgefahr zwischen dem wohlschmeckenden
Bärlauch und dem hochgiftigen Maiglöckchen. Und auf den
Namensgeber dieses Glöckchens, den Mai, wollen wir uns
jetzt freuen.
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Copyright Text Bernd Sternal 2010
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