18 Arten zählt die Gattung der
Wollgräser. Das im Harz vorkommende Schmalblättrige
Wollgras (Eriophorum angustifolium) ist eine davon.
Diese Art, aus der Familie der Sauergrasgewächse (Cyperaceae),
besiedelt die Moorstandorte des Hochharzes, insbesondere
die Hang- und Plateaumoore. Besonders die Hangmoore sind
Standorte des Wollgrases. Hangmoore, das sind zumeist
kleinflächige Moore, die sich mosaikartig im
Bergfichtenwald der Harzgipfel verteilen. Diese Moore
werden von nährstoffarmem, saurem Bodenwasser
durchströmt, wasserstauender Granit in geringer Tiefe
sowie große Niederschlagsmengen sind Voraussetzungen für
ihr Entstehen.

Das Schmalblättrige Wollgras
dominiert diese Hangmoore, besonders im Sommer sind
seine weißen Fruchtstände überall augenscheinlich. Diese
mehrjährige, krautige Pflanze erreicht hier Wuchshöhen
bis zu
80 cm. Im Boden bildet dieses Wollgras Rhizome
und lange Ausläufer. Die Grasstängel haben einen runden
Querschnitt und sind beblättert. Die dem Wollgras den
Namen gebenden weißen Fruchtstände sind überhängende
Ähren. Diese werden zwischen 10 bis 22 mm lang und
bilden bis zu fünfzig zwittrige Blüten aus. Die
Hüllfäden der Blütenhüllen werden bis zu 50 mm lang und
bilden die weißen, wollgrastypischen „Wollschöpfe“, die
eine gewisse Ähnlichkeit zur
Baumwolle haben.
In den Wollgrasmooren sind aber
auch noch andere seltene aber typische Pflanzen
beheimatet, die aber erst bei genauerem Hinsehen erkannt
werden, wie: Moosbeere, Rauschbeere, Rosmarienheide und
Krähenbeere. Auch der fleischfressende Sonnentau ist in
diesen Torfmooren zu Hause, wird oftmals aber erst auf
den zweiten Blick entdeckt. Hauptpflanzenart in diesen
intakten Harzmooren sind allerdings die Torfmoose. Sie
garantieren die erforderliche Wasserbevorratung mit
ihrem enormen Wasserspeichervermögen auch für trockenere
Zeiten.
Im Harz gibt es etwa 24 verschiedene
Torfmoosarten und auch heute noch wachsen im
Nationalpark die Moore. Aber diese selten gewordenen
Biotope sind besonders schützenswert, daher ist es so
wichtig, sich im Nationalpark nur auf den
ausgeschilderten Wegen zu bewegen.
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Copyright Abbildung: Archiv, Copyright Text: Bernd Sternal
2010
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