Der Bergahorn ist Baum des Jahres 2009 und er ist ein
alter und angestammter Harzer. Doch die wenigsten kennen
ihn. Das hat Gründe! Der Bergahorn ist kein dominanter
Baum, der gleich augenscheinlich wird. Auch spielt er
als Nutzholz nur eine unbedeutende Rolle, obwohl sein
Holz hochwertig ist und zu den Edelhölzern gerechnet
wird. Im Sektor der Pflanzenmedizin ist er auch nicht
vertreten.
Am ehesten bekannt sein dürfte da wohl der Ahornsirup.
Und die kanadische Flagge, die mit einem Ahornblatt
geschmückt ist sowie die oft im Fernsehen gezeigten
Aufnahmen
vom kanadischen
„Indian Summer“. Und auch in unseren Breiten ist
der Ahorn der prägnante Baum der herbstlichen
Laubfärbung.
Die Gattung der Ahorne umfasst etwa 150 Arten. Der
Bergahorn, wissenschaftlich Acer pseudoplatanus, ist
einer der Größten seiner Gattung. Erreichen kann er eine
Größe bis zu 30m wobei er bis zu 500 Jahre alt werden
kann. Im Harz sind mir solche Ahornriesen nicht mehr
bekannt. Zu begehrt war wohl in den vergangenen
Jahrhunderten sein Holz.
In den höheren Lagen des Harzgebirges, über 700
m, ist der Bergahorn kaum anzutreffen.
Er wird
fachmännisch der Buchenstufe zugerechnet, doch leider
wurde auch die in den vergangenen Jahrhunderten stark
dezimiert. Natürliche Harzwälder würden anders aussehen,
aber sie mussten dem forstwirtschaftlichen
Leistungsträger „Fichtenkultur“ weichen. Dabei hat der
Bergahorn durch seine geflügelten, propellerartigen
Früchte beste Verbreitungsmöglichkeiten, aber man muss
ihn auch lassen. Wobei einzuschränken ist, dass der Harz
strukturell keine großflächigen Ahornwaldbestände bilden
kann. Denn die Standortdomänen des Ahorns sind
humusreiche, sickerfeuchte Böden, in schattigen,
schluchtartigen
Hang- und Tallagen. Und die sind großflächig
nicht vorhanden. Daher nehmen Ahorn-Wälder auch nur diese
Sonderstandorte ein. Wer sich ein Bild von ihnen
machen will, dem sei im Nationalpark das Eckertal
oberhalb der Muxklippe empfohlen. Die dortige
Ahorn-Naturwaldfläche wird durch eine Informationstafel
erklärt. Aber auch im Naturschutzgebiet Elendstal,
zwischen Elend und Schierke wird man fündig.
Besonders
beeindruckend ist der Bergahorn-Buchenwald am Rehberger
Graben bei St. Andreasberg. In der Nähe des
Goetheplatzes stehen sehr alte Bergahorne. Die dortigen
Vertreter der Art sind stark mit Moosen und Flechten
bewachsen. Kaum eine andere Waldbaumart
in unserer Region ist so empfänglich für Flechten
und Moose, was in der mäßig sauren Rinde der Bäume
begründet ist.
Der Bergahorn ist ein Laubbaumvertreter,
der im Harz und seinen Vorlanden überall
vereinzelt oder in kleinen Gruppen anzutreffen
ist, wobei es sich meist um jüngere Exemplare handelt.
Seine Blätter, die ein dreilappige Form aufweisen sind
unverkennbar und zählen auch zu den größten Blattformen
unserer einheimischen Laubbäume. Der Ahorn blüht im Mai,
zusammen mit dem Blätteraustrieb. Seine Blüten sind
gelbgrün, recht unscheinbar
und traubenartig mit hängenden Rispen und sie
sind Zwitter. Die sich bildenden geflügelten Früchte,
sind Spaltfrüchte die bei Kindern bekannt und beliebt
sind. Lassen sie sich doch durch öffnen der Samenkapsel
gut als Zwicker auf die Nase setzen.
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Copyright Abbildung: Archiv Copyright Text: Bernd Sternal
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