Baldrian ist eine Pflanzengattung, die zwischen 150 bis
250 Arten umfasst. Er gehört zur Familie der
Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Im Harz ist davon
der Echte Baldrian, auch Arznei-Baldrian genannt,
heimisch, der im Volksmund auch Bullerjahn heißt. Beim
deutschen Namen nimmt man an, dass er vom nordischen
Gott des Lichtes „Balder“ abgeleitet ist, der ein Sohn
des Gottvaters „Odin“ und der Göttin der Mutterschaft
„Frigga“ ist.
Da Baldrian in unseren Breiten auf fast allen Böden und
an allen Standorten vorkommen kann, wenn der Boden
feucht genug ist, spielte der schon in
vorgeschichtlicher Zeit eine bedeutende Rolle.
Mythologisch galt Baldrian wegen seines aromatischen
Duftes, als Fetisch gegen böse Geister und auch in der
Naturmedizin wurde er schon als Gegenmittel gegen Pest
und andere Ansteckungskrankheiten eingesetzt.
Valeriana officinalis, so der botanische Name, ist eine
mehrjährige, krautige Pflanze, die zwischen 1 und 2
Meter hoch wird. Im Boden bildet sie Rhizome als
Überdauerungsorgane aus. Sie bildet sattgrüne,
gefiederte Blätter von
20 Zentimeter Länge, wobei die
einzelnen Fiedern oval oder lanzettlich geformt und
ungleich gesägt sind. Kaum bekannt ist, dass Baldrian
eng verwandt mit unserem Feldsalat ist und das seine
jungen Triebe ähnlich schmecken und sogar noch zarter
sind. Baldrian blüht in dichten, endständigen
Blütenständen, die mit kleinen, rosafarbenen Blüten
besetzt sind, die süßlich duften. Die Blütezeit reicht
im Harz von Mai bis Juli.

Der strenge, für Menschen
abstoßende Geruch der Pflanze, stammt aus seinem
Wurzelstock. Wie verschieden Lebewesen in ihrem
Geruchsempfinden sein können, beweist das Beispiel der
Katzen, die Baldrianduft sehr anziehend finden. Von
dieser „Katzenliebe“ stammt auch der Volksname
„Katzenminze“. Medizinisch ist heute auch nur die
Baldrianwurzel von Bedeutung. Für ihre Inhaltsstoffe
ätherische Öle, Valepotriate (spezielle Säuren der
Baldriangewächse) und Alkaloide ist eine
nervenberuhigende und schlaffördende Wirkung
nachgewiesen.
Außerdem werden der Wurzel
entzogene Essenzen in der Duftindustrie eingesetzt.
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Copyrigth der Abbildung: Archiv, Copyright Text: Bernd Sternal
2010 |