Es ist selten geworden in unseren
Breiten, das Rebhuhn.
Früher war es begehrte Jagdbeute des Adels und
noch heute ist es eine Delikatesse für Gourmets.
Aber die Jagd war es nicht, die die Rebhühner so
stark reduziert hat und ihnen einen Platz auf
Deutschlands Roter Liste eingebracht hat.
International
gilt der Bestand allerdings als stabil und ungefährdet.
Aber es tut sich etwas in der Harzregion, wo ich
es bereits selbst auf der Hochharzfläche
wieder beobachten konnte. Da nicht mehr
jede
baumlose Fläche als Acker genutzt wird, entstehen wieder
vermehrt strukturierte Acker- und Weideflächen sowie
Brachflächen. Und das ist der Lebensraum dieser
Hühnervögel.
Das Rebhuhn, das auch Feldhuhn
genannt wird, gehört zur Familie der Fasanenartigen. Es
wird etwa 30 cm groß, 250 g bis 500 g schwer und hat
einen gedrungenen Körper. Das Rebhuhn hat nur einen sehr
kurzen Schwanz und kurze aber kräftige Läufe und selbst
die Flügel sind nur kurz und rundlich. Für Altvögel ist
der rostgelbe Kopf kennzeichnend sowie die hellgraue
Brust mit rostroter Flankenbänderung. Auf der Unterbrust
befindet sich oft ein dunkler
Fleck in Hufeisenform, der bei Hühnern allerdings
manchmal fehlt. Beide Geschlechter sind in Größe und
Farbgebung des Federkleides kaum zu unterscheiden, was
eine Geschlechterbestimmung im Freiland sehr schwierig
macht. Das Rebhuhn ist farblich optimal auf seinen
Lebensraum abgestimmt, daher ist es, wenn es sich nicht
bewegt kaum wahrzunehmen. Oftmals hört man es, bevor man
es zu Gesicht bekommt. Die lauten, schnarrenden
Revierrufe „girr-häää“ sowie die Kontakt- und Sammelrufe
„grri-weck“ sind unverkennbar. Rebhühner leben außerhalb
der Paarungs- und Brutzeit in kleinen Familienverbänden
zusammen.

Rebhühner, die wissenschaftlich
Perdix perdix heißen, sind Bodenbrüter. Daher bauen sie
ihre Nester auch inmitten dichter Vegetation, die für
das Gelege ausreichend Sichtschutz und Deckung bietet.
Ab der Schneeschmelze beginnen sie mit der Balz. Dabei
werden bei der Paarbildung zumeist keine Partner aus der
eigenen Familie gewählt, oft finden aber die Partner des
Vorjahres wieder zusammen. Die Eiablage erfolgt von Mai
bis Juni.
Das Weibchen legt dann in eintägigen
Abständen durchschnittlich 10- 20 Eier, die
bräunlich-oliv gefärbt sind. Die Eier sind etwa 2,5 mal
3,5 Zentimeter groß und wiegen etwa 15 g. Dann folgt
eine Brutzeit von ca. 25 Tagen.
Die jungen Rebhühner sind Nestflüchter und
verlassen somit schon nach kurzer Zeit das Nest.
Rebhühner leben als Jungvögel fast
ausschließlich von Insekten.
Adulte Tiere bevorzugen pflanzliche Nahrung wie
grüne Pflanzenteile, Getreide und Samenkörner.
Sie sind
dämmerungsaktive Tiere und bewegen sich schreitend
vorwärts, wobei sie auch sehr schnell laufen können.
Rebhühner fliegen fast nur zur Flucht, wobei sie keinen
überzeugenden Eindruck hinterlassen. Der Flug ist dann
sehr bodennah und wird von Gleitphasen unterbrochen.
Rebhühner können bis zu acht Jahre
alt werden, was sie in der Freiheit auf Grund der
zahlreichen Fressfeinde aber kaum erreichen. Eine
Lebenserwartung von
drei Jahren dürfte durchschnittlich sein, sofern
die Jungtiere das erste Lebensjahr erreichen. Das Glück
der Rebhühner – in unseren Breiten haben sie Jäger nicht
mehr zu fürchten. Dafür machen ihnen aber die starken
Greifvögelvorkommen schwer zu schaffen.
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Copyright Fotos:
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rapphöna,_Iduns_kokbok.jpg
Copyright Text Bernd Sternal 2009
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