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Reden wir in unseren Breiten vom
Fuchs, so meinen wir den Rotfuchs. Diese Art
ist der einzige Vertreter der Gattung Vulpes im Harz.
Der Fuchs, bei uns auch oft
Reinecke genannt, gehört zur Familie der Hunde. So gibt
es im Harz auch eine seltene, alte Hütehunderasse die
den Namen „Harzer Fuchs“ trägt.
Reinecke, der seinen Namen von
einer spätmittelalterlichen Fabel mit Namen „Reynke
de vos“ bekommen hat, spielte im Leben der Menschen
immer eine bedeutende Rolle. Wir verbinden mit ihm eine
individuelle Schläue, das gesetzte Ziel mit einigen
Tricks auch zu erreichen. „Du bist aber ein Fuchs“
lautet oftmals der Ausspruch, welcher
unverhohlen-bewundernd ist.
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Von den verschiedensten Dichtern
und Literaten wurde das Darsteller „Fuchs“ in
den vergangenen Jahrhunderten immer wieder neu als
Thema aufgegriffen. Charakterisiert wurde er dabei
als schlau, hinterlistig, falsch, rachsüchtig und vor
allem umtrieben. Diese dominierenden, negativ
zugeschriebenen Eigenschaften prägen das Fuchsbild bis
heute.
Dabei hatten wir Menschen wohl
einfach nur Respekt vor diesem kleinen Raubtier.
Gefährlich, wie Bär und Wolf konnte er uns nicht werden.
Aber er hatte sich geschickt der Entwicklung der
menschlichen Gesellschaft angepasst und durch seine
gesuchte Nähe zum Menschen seinen Speiseplan erweitert.
Diese Zeit ist allerdings unwiederbringlich vorüber,
denn wo gibt es noch Bauernhöfe alter Prägung.

Da der Fuchs an seinen Lebensraum
keine großen Anforderungen stellt und er sehr
anpassungsfähig ist, stellte das für ihn kein Problem
dar. Der kleine Fleischfresser wiegt durchschnittlich
etwa zwischen 5 und 7 kg und ist somit etwa eine
Gewichtsklasse mit unseren Hauskatzen. Auch sonst
weist er einige Ähnlichkeiten mit unseren Katzen auf. Er
hat einen verhältnismäßig langen Schwanz (30-50cm) und
er kann auch erheblich besser klettern als seine
Hundefamilie. Und letztendlich ähnelt auch das
Jagdverhalten, anpirschen und zuspringen, dem von
Katzen.
Das Katzen und Füchse, trotz
unterschiedlicher Familienzugehörigkeit,
zahlreiche Ähnlichkeiten im Verhalten, wie auch im
Körperbau aufweisen, ist wohl evolutionstechnisch auf
das gleiche Beuteschema „Kleinnager“ zurückzuführen.
Im Harz haben die Füchse meist ein
rötliches Fell, die Bauchseite ist weiß. Daher
auch sein Name Rotfuchs. Lange Zeit wurde
angenommen, dass Füchse Einzelgänger sind. Diese
Sozialthese wurde wiederlegt, denn heute weiß man, dass
sie in Familiengruppen zusammenleben. Füchse paaren sich
nur innerhalb der Ranzzeit. Die männlichen Füchse, Rüden
genannt, sind von Dezember bis März befruchtungsfähig.
Die Weibchen, Fähen genannt, hingegen nur 3-4 Tage.
Daher folgen die Rüden ihrer Auserwählten oft über einen
längeren Zeitraum. Nach der Paarung wird begonnen
den Bau anzulegen, sofern nicht schon einer vorhanden
ist. Füchse graben ihn mitunter tief ins Erdreich,
schaffen sich dabei aber immer mehrere Ausgänge. Es
werden aber auch andere Bauformen angenommen oder Bauten
vom Dachs übernommen.

Nach einer Tragezeit von etwa 50
Tagen kommen dann 4 bis 6 Junge zur Welt. Die Welpen
sind in den ersten 14 Tagen blind und auf die Fürsorge
der Mutter angewiesen. Nach etwa einem Monat verlassen
die Jungfüchse erstmals den Bau. Sie haben dann schon
ein rötliches Fell sowie Milchzähne und beginnen erste,
von den Eltern gefangene, Beute zu fressen. Im
Herbst können sie dann die Eltern verlassen,
oder aber sie bleiben im Familienverband.
Wie schon erwähnt, besteht die
Hauptnahrungsquelle der Füchse aus Kleinnagetieren. Aber
das Nahrungsspektrum kann sehr viel breiter sein:
Regenwürmer, Vögel aller Art- besonders Bodenbrüter,
Hausgeflügel sowie Junglämmer, aber auch Obst und Aas
gehören dazu. Letzteres ist wohl auch dafür
verantwortlich, dass Füchse oftmals Parasiten oder
Krankheiten haben und übertragen. Dazu zählen zahlreiche
Wurmarten, insbesondere der Fuchsbandwurm sowie Staupe
und Tollwut.
Im Harz hat der Fuchs nur einen
Fressfeind und das ist der wiederangesiedelte Luchs. Die
Lebenserwartung des Fuchses ist sehr unterschiedlich,
kann aber die eines Hundes erreichen.
Auf jeden Fall ist der Fuchs auch
heute noch ein Thema – für mich spätestens, wenn
ich wieder mit meinem Beagle im Wald unterwegs
bin.
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Copyright Fotos: Wolfgang Stolze Copyright Foto, Text:
Bernd Sternal 2009
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